Quarianer: Rechtssystem und Verteidigung
Während das Konzil der Migrantenflotte die Gesetzgebung ähnlich wie die planetarischen Demokratien wahrnimmt, unterscheiden sich Rechtsprechung und die Gerichtsbarkeit deutlich. In den Folgejahren der Flucht vor den Geth gab es nur wenige Polizeibeauftragte, die für die Millionen Zivilisten der Flotte zuständig waren. Deshalb wurden von der Militärführung Marines entsendet, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Heutzutage verfügen die Marines über neue Ausbildungsmethoden und Strategien, um diese Polizeiaufgaben wahrzunehmen. Sie können sich perfekt auf den Kampf in den begrenzten Räumlichkeiten eines Raumschiffs einstellen und respektieren dennoch weiterhin die Befehlsstrukturen des Militärs.
Gefasste Kriminelle müssen sich immer vor dem Captain des entsprechenden Schiffes verantworten. Der Captain kann sich die Empfehlung des Schiffsrates anhören, aber die letzte Entscheidungsgewalt liegt immer bei ihm selbst.
Die meisten zeigen sich eher nachsichtig und verhängen als Strafe lediglich weitere oder unangenehmere Wartungsarbeiten am Schiff. Rückfällige Kriminelle werden „versehentlich“ auf der nächsten bewohnbaren Welt vergessen. Diese Praxis des Zurücklassens eigener Krimineller auf den Planeten anderer Völker ist einer der Gründe für die Spannungen zwischen den Quarianern auf ihrem Treck und den anderen galaktischen Völkern. Den Captains selbst bleibt zumeist keine andere Wahl. Durch die ohnehin schon knappen Ressourcen können sie sich nicht auch noch erlauben, unproduktive Gefangene mitreisen zu lassen.
In den ersten Jahren wurden viele zivile Frachter bewaffnet und dienten damit als „Freiwilligenkampfschiffe“. Und bis zum heutigen Tag erweisen sich die quarianischen Zivilschiffe immer noch als überdurchschnittlich stark bewaffnet und sind dadurch kein beliebtes Ziel für Raumpiraten. Auch nach dem Wiederaufbau des Militärwesens stehen weiterhin nur wenige Hundert Kriegsschiffe für die Verteidigung zehntausender Schiffe der Flotte zur Verfügung. Bei der quarianischen Raummarine werden strikteste Patrouillenroutinen ausgeführt und keine Risiken eingegangen. Wenn die Absichten eines sich nähernden Schiffes nicht geklärt werden können, wird es abgeschossen.